mehr Fotos © Tine Edel 2019
Infolge Pensionierung unseres geschätzten Dirigenten Ambros Ott suchen wir auf Frühjahr 2025 eine Dirigentin / einen Dirigenten.
Wir
sind ca. 35 erfahrene, begeisterungsfähige Sängerinnen und Sänger mit einem aktiven Vorstand.
pflegen ein vielfältiges Repertoire an geistlicher und weltlicher Chormusik unterschiedlichen Stils.
proben im Raum St. Gallen, alle zwei bis drei Wochen am Samstag tagsüber, gelegentlich auch ein ganzes Wochenende.
konzertieren ein- bis zweimal jährlich.
Unsere neue Dirigentin / unser neuer Dirigent
arbeitet mit uns in positiver Atmosphäre, fördert und fordert uns in stimmlicher und klanglicher Hinsicht.
verfügt über einen Hochschulabschluss in Chorleitung sowie über Erfahrung auch in Orchesterleitung.
ist in der Musikszene und idealerweise in der Ostschweiz gut vernetzt.
ist teamfähig und bereit zu planerischer und organisatorischer Mitarbeit.
Interessierte kontaktieren für weitere Auskunft
diese unsere Homepage www.tablater.ch
oder: Johanna Suter, Industriestrasse 12, 8570 Weinfelden, Tel. 071 622 20 53
Bewerbungen mit Unterlagen erwarten wir gerne bis 31. August 2024 per Post an die obige Adresse oder per E-Mail an bewerbung@tablater.ch. Wir freuen uns darauf.
Neue Sänger:innen sind nach wie vor willkommen, auch für einzelne Projekte.
➔ Kontakt
Soli
Alexa Vogel, Sopran
Katrin Auzinger, Alt
Achim Schulz, Tenor
Markus Volpert, Bass
Chorsoli
Gabriela Glaus, Sopran
Julia Zeier, Alt
Timothy Löw, Tenor
Tobias Wurmehl, Bass
Alphörner:
Mauro García Flores
Alois Hugener
Markus Linder
Martin Roos
Tina Wilhelm
Monika Zuber
➔ Interview mit dem Komponisten
➔ Konzertbesprechung auf Tagblatt online vom 30.09.2024
Zu entdecken war ein klangsinnliches Stück neuer Schweizer Chormusik von einem der renommiertesten zeitgenössischen Komponisten und mit einer im Wortsinn "unerhörten" Besetzung.
Die Berge kennt man vom Wandern oder Skifahren. Dass sie auch musikalisch und religiös eine bedeutende Rolle spielen, macht das Werk deutlich, das der Tablater Konzertchor im Jahr 2024 erstmals in der Ostschweiz zur Aufführung bringt: "Mysterium Montis" des Innerschweizer Komponisten Carl Rütti (Jahrgang 1949). Rütti vertont darin biblische Texte, die sich auf die Thematik der Berge beziehen, vom Psalm 121 ("Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen") oder der Gottesbegegnung des Propheten Elias am Horeb bis zur Bergpredigt. Und er bietet dafür das Alpeninstrument par excellence auf: das Alphorn. Sechs Alphörner, teils virtuos eingesetzt, begleiten die vier Solopartien und den Chor auf der Expedition in faszinierende Klangwelten.
Carl Rütti in der Ostschweiz vorzustellen, war dem Chor eine Ehre - der in der Innerschweiz tätige Komponist hat eine Reihe von Chorwerken geschrieben, die von renommierten Vokalensembles in ganz Europa aufgeführt werden, allen voran das Requiem für Chor und Orchester (2008). Insbesondere in Grossbritannien geniesst Rüttis anspruchsvolle, aber stets im Dienst der Stimme geschriebene und publikumszugängliche Musik einen ausgezeichneten Ruf.
Carl Rütti schreibt Musik, die sowohl anspruchsvoll als auch "hörfällig" ist in dem Sinn, dass sie geübten wie ungeübten Zuhörerinnen und Zuhörern auf Anhieb zugänglich ist. Das gilt in ausgeprägtem Mass für Rüttis "Mysterium Montis". In neun Etappen schreitet das Werk die Bergthematik ab. Ein "Initium" eröffnet die Komposition, gesetzt für je dreistimmigen Frauen- und Männerchor. Darauf folgt einer der alpinen Zentraltexte der Bibel, Psalm 121 mit seinen Eingangsworten "Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen". Rütti komponiert dafür eine eingangs vielstimmige Anrufung, die dann in ruhigere, von den Alphörnern getragene Bahnen führt.
Es folgt "Horeb", die Erzählung vom umstürzenden Gotteserlebnis des Propheten Elias am Berg Horeb - ein Satz, in dem ein Fortissimo-Cluster der Alphörner das innerliche und äusserliche Erdbeben hörbar werden lässt. Für den folgenden, anspruchsvollen Satz "Tabor" sieht der Komponist eine doppelchörige Aufstellung im Raum vor, wie überhaupt das ganze Werk als Raummusik mit Klängen aus wechselnden Positionen konzipiert ist - zum Teil spielen die Alphörner von hinten von der Empore herab und evozieren so ein berglerisches Klangbild. Ein "Responsorium", das Vaterunser und ein ausladendes "Amen"-Finale vervollständigen das Werk.
Das Alphorn ist in der klassischen Musik ein seltener Gast. Am bekanntesten sind wohl die Konzerte für Alphorn und Orchester von Jean Daetwyler und Daniel Schnyder. Die Kombination Alphorn-Chor ist jedoch im Bereich der Klassik kaum vertreten. "Mysterium Montis" entstand als Auftragskomposition von Christoph und Claudia Im Obersteg, Biel-Benken, und wurde 2015 in Visp, Einsiedeln und Arlesheim uraufgeführt.
Ein Eindruck von dem Werk lässt sich ➔ hier (auf YouTube) gewinnen.
Die Reaktionen von Mitwirkenden auf das Werk waren einhellig: Ein stimmungsvolles und tragendes Werk, abwechslungsreich, ergreifend, begeisternd. Und eine Chorsängerin fasste die Wirkung auf das Publikum so zusammen: "Die Leute werden verändert."
Carl Rütti (*1949 in Fribourg) wuchs in Zug auf. Nach der Matura an der Klosterschule Engelberg studierte er am Konservatorium Zürich Klavier (Sava Savoff) und Orgel (Erich Vollenwyder). 1975 erlangte er das Solisten-Diplom mit Auszeichnung in beiden Instrumenten. Das eigentliche Ziel eines Studienjahres in London 1976 war die Weiterbildung in Klavier (Kendall Taylor) und Orgel (Richard Latham). Die Begegnung mit dem typischen englischen Chorgesang jedoch löste seine kompositorische Tätigkeit aus.
Den Durchbruch brachte 1981 die BBC-Sendung seiner 10-stimmigen Rilke-Motetten a cappella, interpretiert durch die BBC Singers. In der Folge entstanden zahlreiche Chorwerke, Oratorien, Kammermusikwerke, Solokonzerte (drei Orgelkonzerte, Konzert für Alphorn und Streichorchester, Konzert für Euphonium und Blasorchester, Konzert für drei Klaviere und Sinfonieorchester) und auch Teststücke für Blasorchester- und Brassband-Wettbewerbe (Montreux Wind Dances).
Seine Chorwerke, vor allem das Requiem für Chor und Orchester (2008), werden weltweit aufgeführt. 1999 wurden die 10-stimmige Motette Alpha et Omega an den PROMS in der London Albert Hall und die 40-stimmige Motette Veni Creator Spiritus in der Ely Cathedral uraufgeführt.
Zu den Interpreten von Carl Rüttis Chorwerken gehören die Chöre Audite Nova, Cantori Contenti und Xang (Zug), Vokalconsort (Zürich), Molto Cantabile, Collegium Musicum und Cappella der Hofkirche (Luzern), Männerstimmen Basel, Vocalino Wettingen, Schweizer Jugendchor, Oberwalliser Vokalensemble, Gruppo Vocale Cantemus; The Bach Choir (London), Cambridge Voices, Keswick Hall Choir Norwich, BBC Singers, BBC Symphony Chorus, King's College Choir Cambridge, Cheltenham Bach Choir; Kammerchor Stuttgart, Göttinger Stadtkantorei, Vokalensemble Crescendo (Würzburg), Friedrich-Spee-Chor (Trier), Cantabile Regensburg; Mon Choeur (Indianapolis), St. Louis Chamber Choir, San Francisco Symphony Chorus, und viele mehr.
Zwischen 2000 und 2015 wurde wiederholt an Weihnachten sein Carol "I wonder as I wander" von der Chapel des King's College Cambridge durch BBC Radio und TV weltweit ausgestrahlt. Dass ihm 2014 Sir Stephen Cleobury sogar den Auftrag erteilte, das jährlich neue Carol für das "Festival of Nine Lessons and Carols" zu schreiben (De Virgine Maria), war eine besondere Ehre für Rütti als nicht englischem Komponisten.
Viele seiner Werke finden sich auf CDs (Guild, Naxos, ASV, Herald), Spotify und Youtube.
2005 erhielt Carl Rütti den Anerkennungspreis des Kantons Zug und 2015 die Orlando-di-Lasso-Medaille. Rütti ist Organist an der Kirche St. Peter und Paul in Oberägeri (Zug) und konzertiert als Pianist und Organist.
Der Tablater Konzertchor wirkte im Februar 2024 in zwei Gottesdiensten im Raum St. Gallen mit:
am Samstag 17. Februar 2024, 17 Uhr, in der evangelischen Kirche Speicher
am Sonntag, 25. Februar 2024, 10.30 Uhr, in der evangelischen Kirche Rotmonten St.Gallen
Zur Aufführung kamen:
"Cantique de Jean Racine" von Gabriel Fauré
Motette "Os justi" von Anton Bruckner
"Ave Maria" von César Franck
sowie Ausschnitte aus unserem Projekt "Mysterium Montis" von Carl Rütti:
Initium
Pater noster
Unser Jubiläumsfilm von Jurek Edel mit Einblicken in die Probenarbeit und Erinnerungen an die Vergangenheit:
Am 15. November 2021 verlieh die Stadt St.Gallen der Chornacht einen Förderungspreis in Höhe von 10'000 Fr. Der Tablater Konzertchor hat die Chornacht 2019 zusammen mit dem Chor Vokal organisiert. Stadtpräsidentin Maria Pappa überreichte unserer Präsidentin Beatrice Akeret zusammen mit Angelina Scherrer für den Chor Vokal den Preis.